Leistungsbewertung mit Performance-Modellen

Ausgehend von annotierten – um Leistungsaspekte erweiterten – Systemmodellen lassen sich Performance-Modelle erzeugen, die eine Bearbeitung mittels mathematischer Analyse oder Simulation ermöglichen und wertvolle Hinweise auf die zu erwartende Leistungsfähigkeit liefern: Recht allgemein gehaltene Modelle unterstützen den Design-Prozess bereits in frühen Entwicklungsphasen durch erste grobe Abschätzungen der Leistungsfähigkeit, während spezifischere Modelle bei den späteren Entwicklungsphasen immer mehr Details der modellierten Hard- und Software erfassen und damit präzisere Vorhersagen zulassen.

Die Transformation eines Systemmodells in ein konkretes Performance-Modell geschieht bei den von der Arbeitsgruppe erforschten Ansätzen vollautomatisch und für den Entwickler transparent, so dass den Entwicklern Details der zugrundeliegenden Theorien nicht bekannt sein müssen. Dies erlaubt eine breite Anwendung von Performance-Engineering ohne große Hürden für die Anwender.

Für die Analyse von komplexen verteilten Software-Umgebungen werden erweiterte Queueing-Netze eingesetzt, die neben Parallelität auch das direkte Verarbeiten von Messdaten (Trace-Files) erlauben, so dass die Entwickler von bestehenden Systemen auf neue schließen können.

Gemeinsam mit der Firma Nokia wurde ein Performance-Modell für ARM-Prozessor-basierte Embedded-Devices entwickelt, wie sie in Mobiletelefonen, DVD-Playern, und Fahrzeugen Verwendung finden. Mithilfe dieser Performance-Modelle ist es möglich, für konkrete Szenarien Hardware-Optimierungen vorzunehmen und zu testen, ohne sie prototypisch zu realisieren.

Hauptveröffentlichung

  • Lukas Pustina, Peter Martini, Simon Schwarzer
    "A Methodology for Performance Predictions of Future ARM Systems Modelled in UML"
    Proceedings of the 2nd Annual IEEE International Systems Conference
    Syscon 2008, Montreal, Canada, April 7-10, 2008 [pdf].